Weibliche Verstärkung

21. Februar 2019

Tatsächlich steht auf dem Schreibtisch der neuen stellvertretenden Schulleiterin ein rosa Locher und eine pinke Sanduhr. Das allein wäre aber nicht so außergewöhnlich. Ein Novum am Staatlichen Landschulheim Marquarstein ist etwas anderes: Denn zum ersten Mal seit dem neunzigjährigen Bestehen der Schule ist eine Frau ins Direktorat des Gymnasiums aufgerückt und hat die Frauenpower an der Schule damit deutlich erhöht. Katharina Brachmann nahm am 18. Februar 2019 als stellvertretende Schulleiterin ihren Dienst auf und wurde in der Lehrerkonferenz am 20. 2. 2019 durch den Schulleiter Christian Czempinski (vgl. Foto) und die Lehrkräfte der Schule herzlich empfangen. Bei einem kleinen Stehempfang stellte sie sich den neuen Kollegen vor:

Dass es sie ausgerechnet nach Marquartstein verschlagen hat, hat sicherlich mit ihrem Vater zu tun, der aus Oberwössen stammt, wo sie bei Familienfesten gemeinsam mit ihrem Mann die Schönheit der Chiemgauer Berge wieder entdeckt habe, so Brachmann. Seit 2012 besitzt die Naturwissenschaftlerin eine Wohnung in Marquartstein und hat sich nun einen persönlichen Wunsch erfüllt, indem sie diese zu ihrem Hauptwohnsitz machen kann. Am Achental schätze sie das Entschleunigte, die Schönheit der Landschaft und die Freundlichkeit der Chiemgauer.

Aufgewachsen ist Katharina Brachmann als Lehrerkind gemeinsam mit ihren drei Brüdern in München, wo sie nach dem Abitur Mathematik und Physik studiert und später auch noch das Examen für Informatik abgelegt hat. Nach dem Luitpoldgymnasium und dem Gymnasium Ottobrunn, wo sie als Fachbetreuerin für Mathematik tätig war, ist das Landschulheim ihre dritte Station, wo sie sich nach eigenen Angaben aber bereits nach wenigen Tagen sehr wohl fühle. Sie sei auf hilfsbereite Schüler und Mitarbeiter gestoßen und habe das Landschulheim bereits jetzt in ihr Herz geschlossen - nicht nur wegen der wunderschönen Gebäude und der angenehmen Arbeitsatmosphäre.

Auf die Frage, welche Pläne sie in Marquartstein gerne realisieren wolle, reagiert Brachmann bescheiden, indem sie erklärt, es gebe so viele gute Ideen und Projekte an der Schule, dass sie vorerst alles erst einmal mitbekommen möchte. Ein persönliches Anliegen sei ihr aber die Weiterentwicklung des naturwissenschaftlichen Unterrichts und die Einführung eines Robotikkurses, schließlich sei Deutschland eine Industrienation. (al)